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Die Stadtteilvertretung Spreeinsel

Anne Wagner-Junker, Sprecherin
E-Mail: info@spreeinsel.de

Berlin, 16.3.2001

Stellungnahme der Stadtteilvertretung Spreeinsel an Herrn Wolfgang Thierse, Präsident des Deutschen Bundestages, vom 16.3.2001


Anne Wagner-Junker, Dipl. phil.
Fischerinsel 5/12/06, 10179 Berlin, Sprecherin Stadtteilvertretung Spreeinsel

Stadtteilvertretung Spreeinsel
Fischerinsel 5, 10179 Berlin

Herrn
Wolfgang Thierse
Präsident des Deutschen Bundestages

per e-mail

Sehr verehrter Herr Thierse,

mit Genugtuung sehen wir Be- und Anwohner der Spreeinsel, daß qualitative Bewegung in die Gedanken um die Mitte Berlins kommt.

Mit besonderer Freude habe ich heute die Einladung zum "Diskussionsforum Stadtmitte" aus Ihrer Behörde Bundeszentrale für Politische Bildung und der Akademie der Künste zur Kenntnis genommen.

Fast wäre ich geneigt zu sagen DISKUSSION ALLER ORTEN, bestens?

Schön und gut, aber erst auf der Pressekonferenz am 16.3.2001, die Herr Swoboda für die Kommission Historische Mitte, deren Mitglied Sie sind, dankenswerterweise abhielt, konnte meine Frage nach Wohnbebauung der Spreeinsel erstmals öffentlich gestellt und beantwortet werden.

"Plätze", seien Sie noch so symbolträchtig und bedeutungsreich, werden arm werden oder bleiben, wenn vergessen wird, daß die Stadt für Menschen gebaut wird. Also war meine Frage, wo bleibt die Wohnbebauung auf der Spreeinsel, auf dem Schloßplatz? Die Antwort von Herrn Swoboda war sehr erfreulich und ich wiederum, das darf ich sagen, hatte den Eindruck, daß er dieser Frage große Aufmerksamkeit schenkte: die Kommission scheint dies bereits in ersten Überlegungen bedacht zu haben und berücksichtigt Vorschläge zur Wohnbebauung Breite Straße und der ehem. Schloßfreiheit?

Wie immer sich diese Überlegungen weiter entwickeln werden, wir als "Wohner" möchten unseren Appell auch an Sie richten, dies in Ihre Überlegungen mit einzubeziehen. Die Spreeinsel und deren Umfeld muß bewohnbar bleiben und werden. Das Beispiel "Kulturforum" stünde für ein Ergebnis-Dillemma des verlorenen Platzes, weil es/er keine Bewohner hat. Das dortige Kultur-Gebiet am Tiergarten war bis zur Nazi-Herrschaft reich gesegnet mit Persönlichkeiten der Berliner- und Kultur-Geschichte.

Die Museumsinsel im Norden der Spreeinsel verträgt kein Vakuum an Kultur-Stadt-Raum, sie braucht den lebendigen Schloßplatz und eine kulturvoll belebte Spreeinsel insgesamt.

Um Ihnen die Möglichkeit zu geben, unsere sehr lebensnahen, aber auch ambitionierten Vorstellungen als "Spreeinsel"-Bewohner und Anrainer kennenzulernen, erlaube ich mir, Ihnen die jüngst in der Stadtteilvertretung Spreeinsel veranlaßte Projektskizze "Spreeinsel" per mail zu senden und würde mich freuen, Sie bei Gelegenheit mit Ihnen persönlich besprechen zu können.

Ebenfalls im Anhang eine kurze Erinnerung an die politisch-historische Entwicklung des Stadtschlosses, das als Rekonstruktion für uns keinesfalls ein Symbol der Freiheit darstellen könnte.

Ich darf Ihnen Dank sagen für die Aufmerksamkeit, die Sie meinen Zeilen gewährten.

Mit sehr freundlichen Grüßen
Anne Wagner-Junker
Sprecherin

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