Das Gebäude ist eines der wenigen erhalten gebliebenen Berliner Bürgerhäuser, das im Kern noch aus dem 17. Jahrhundert stammt. 1688 für den Kammerrat Heinrich Philipp von der Happe als Wohn- und Amtsgebäude errichtet, diente das Haus seit 1737 als Propstei der 1960 abgetragenen Ruine der Petrikirche und erfuhr nach dem II. Weltkrieg unterschiedliche Nutzungen. In dem Gebäude befinden sich heute die Archive sowie sämtliche Datensammlungen aus der Kulturstatistik zum Museumswesen der DDR - hervorgegangen aus dem Institut für Museumswesen der DDR. Diese und die ebenfalls dort untergebrachte Fotografische Sammlung des Stadtmuseums - eine der bedeutendsten ihrer Art zur Berliner Topographie mit zeitlichem Schwerpunkt von 1880 bis 1910 - können nur nach Voranmeldung genutzt werden. Künftig sollen in der ersten und zweiten Etage Zeugnisse der Berliner Wohnkultur gezeigt werden.
Bauhistorisch besonders interessant am Gebäude sind seine Fassade, deren klassizistische Umgestaltung auf das Jahr 1805 zurückkgeht, sowie eine der wenigen in Berlin erhaltenen hölzernen Treppenanlagen der Barockzeit. Sehenswert ist vor allem die von einem Tonnenbogen mit Stichkappen gebildete, mit Putten und Blumenranken reich geschmückte weiße Stuckdecke mit Plafondgemälde in einem der Erdgeschoßräume.
Seinen Namen verdankt das Galgenhaus einer Legende: 1735 soll vor dem Haus eine Dienstmagd des Kammerrates wegen des Diebstahls eines silbernen Löffels öffentlich gehängt worden sein. Wenig später stellte sich ihre Unschuld heraus, denn der Löffel fand sich wieder an.
Quelle: Stiftung Stadtmuseum
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