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Museumsinsel
Neues Museum

Tierreliefs im Alten Ägypten

Anne Schäfer-Junker / 12.11.2011

Dietrich Wildung, Autor
Fotos von Jürgen Burkhard, Margarete Büsing, Jürgen Liepe, Sandra Steiss, Dietrich Wildung, Ute Zscharnt.
Waltraud Braun (Hg.)

Tierbilder und Tierzeichen im Alten Ägypten
144 Seiten mit 111 farbigen Abbildungen, 24 x 28 cm, Hardcover, ISBN: 978-3-422-07056-1,
Preis: 19,90 € (D)

Pelikane werden in den Stall geführt
Dorkasgazelle
Männliche Pelikane werden zum Stall geführt. Kalkstein, bemalt. Foto: Jürgen Burkhard   Details vom Grab des Metjen, Dorkasgazelle. Foto: Jürgen Burkhard

Dietrich Wildung präsentiert Werke altägyptischer Kunst von überragender Schönheit, die die Beziehungen von Tier und Natur, Tier und Gott, Tier und Mensch sowie Tier und Schrift in der altägyptischen Kunst sichtbar machen.

Auf der Berliner Museumsinsel ruhte über anderthalb Jahrhunderte unerkannt ein Schatz, der erst durch die Präsentation im Neuen Museum wiederentdeckt wurde und bislang weitgehend unpubliziert war. Die Reliefszenen der Grabkammern aus der Pyramidenzeit (um 2600 –2400 v. Chr.) zeigen Tierdarstellungen und bildhafte Hieroglyphen ganz ungewöhnlichen Ausdruckes. Sie zeugen von großer künstlerischer Freiheit und Fantasie, sowohl in der Motivwahl als auch in der stilistischen Ausführung. Sie erweitern die gängige Charakterisierung der Kunst des Alten Ägypten, die bislang von den streng formalisierten menschlichen Figuren geprägt war. Der unerschöpfliche Detailreichtum, die Vielfalt der Szenen und die hohe künstlerische Qualität sind faszinierend.

Wildung schreibt: “In den Monaten des Ausstellungsaufbaus zur Eröffnung des Neuen Museums 2009, vor allem in den langen Nächten der minutiösen Justierung der Beleuchtung, erschloss sich allmählich die Schönheit dieser Wandreliefs, reihte sich eine Detailbeobachtung an die andere. So konnte es nicht ausbleiben, dass eine große Sammlung von Detailfotografie entstand, die sich zu einer alternativen Kunstgeschichte der Reliefkunst des Alten reiches formierten. … In Jürgen Burkhard, der schon die Beleuchtung der Reliefs bei der Ersteinrichtung besorgt hatte, fand sich der sensible Fotograf, dessen Aufnahmen bei normaler Ausstellungsbeleuchtung entstanden sind. Die erstmals ins Licht tretenden Tierreliefs bilden den Kern dieses Buches. Sie werden ergänzt um rundplastische Tierdarstellungen in Stein, Fayence und Bronze. Diese Kunstwerke erweitern nicht nur das Motivspektrum, sondern führen aus der Zeit der Grabreliefs, der Mitte des dritten Jahrtausends v. Chr., bis zur Zeitenwende. Über diesen ganzen Zeitraum bewahrt sich die Darstellung des Tieres einen Freiraum künstlerischer Kreativität. So ist das Thema dieser Publikation nicht eine zoologische Typologie der Tierwelt des antiken Niltals, sondern die Darlegung des Phänomens künstlerischer Freiheit, das diesen Bildern ihre Sondernstellung innerhalb der altägyptischen Kunst verleiht.“

Dem ist nichts hinzuzufügen.

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