Zur Eröffnung am 21. Januar 2003, um 19 Uhr, mit einem Vortrag von Ulrich Müther, laden wir Sie sehr herzlich ein.
Die Ausstellung stellt Bauten des "DDR-Baumeisters" Ulrich Müther vor, der sich selbst gern als "Landbaumeister aus Rügen" bezeichnet - er lebt und arbeitet im Ostseebad Binz.
Die Betonschalenbauten, die er zusammen mit verschiedenen Architekten entworfen und realisiert hat, bestechen durch ihre filigrane Leichtigkeit und durch die kühne Geste, mit der die geschwungenen Formen sich von der Rechtwinkligkeit der gebauten Umwelt abheben. Mit seiner Spezialfirma für Betonbau wurde er zum Meister, große Dachweiten mit einer minimalen Deckenstärke zu überwölben. Müther hat in den letzten 40 Jahren über 50 Betonschalen gebaut, meist für Großgaststätten, Schwimmbäder, Planetarien oder Moscheen, aber auch für die bekannte Bobbahn in Oberhof. Seine Spezialität ist die Hyparschale, die trotz ihrer bewegten Kurven aus lauter "Geraden" konstruiert ist und deshalb Konstruktion und Herstellung erleichtert. Ulrich Müther war einer der wenigen Architekten, die die damalige DDR für Aufträge aus dem Ausland verlassen durften - seine Bauten waren ein Exportschlager der DDR, vor allem in die Ländern des Nahen Ostens. Nach der Wende wurden viele der Bauten ein Opfer der Vereinigung, etliche stehen leer, einige wurden bereits abgerissen. Spektakulärster Fall war das
Berliner "Ahornblatt", ein fünffach gefächerter Kantinenbau,
das 2000 unter großem Protest abgerissen wurde.
Die Ausstellung zeigt etwa 10 Modelle, Pläne, viele Fotos und eine Einführung in die Arbeit Ulrich Müthers.
Veranstalter: Technische Universität Berlin, Fakultät VII, Architektur-Umwelt-Gesellschaft, FG Gebäudetechnik und Entwerfen, GtE, Prof. Dipl.-Ing. Claus Steffan, Schinkel-Zentrum für Architektur, Stadtforschung und Denkmalpflege
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