Aus der Sitzung des Senats am 21. Februar 2012:
Der Berliner Senat hat einen weiteren Schritt zur Schaffung der Voraussetzungen für den Bau des Humboldt-Forums vollzogen. Er hat auf Vorlage des Senators für Stadtentwicklung und Umwelt, Michael Müller, den Entwurf des Bebauungsplans I-219 für das Humboldt-Forum beschlossen. Der Entwurf wird nun dem Abgeordnetenhaus zur Zustimmung vorgelegt.
Der Bebauungsplan für das Schlossareal ermöglicht die Errichtung des Humboldt-Forums in der Kubatur des früheren Berliner Schlosses auf der Grundlage des prämierten Wettbewerbsentwurfs des Architekten Franco Stella. Neben der Wiedererrichtung des Schlüterhofes und der Realisierung einer Kuppel schafft der Bebauungsplan die Voraussetzungen für einen öffentlichen Durchgang in Nord-Süd-Richtung durch das Gebäude. Nach Beschluss des Abgeordnetenhauses und der Genehmigung der Gründung des Humboldt-Forums kann mit den ersten Arbeiten angefangen werden. Die Baustelle wird eingerichtet und die Arbeiten für die Gründung sowie die Verdichtung des Bodens über dem künftigen Tunnel der U 5 können beginnen. Gleichzeitig wird der Sockel des ehemaligen Nationaldenkmals Kaiser Wilhelm I. als Standort für das Freiheits- und Einheitsdenkmal festgelegt und gesichert. Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung wird die Statik des Denkmals verstärken und die vorhandenen Schäden beseitigen.
Senator Müller: „Ziel der Planung ist es, diesen bedeutenden Ort im historischen Zentrum der Stadt wieder zu einem urbanen Mittelpunkt zu machen. Dazu wird das Humboldt-Forum als Zentrum der kulturellen Begegnung und des Dialogs zwischen den Kulturen der Welt und der Wissenschaft in besonderem Maße beitragen. Die baulichen und gestalterischen Maßnahmen werden zur städtebaulichen und funktionalen Aufwertung des Schlossplatzes führen. Durch die Integration archäologischer Funde in die Neubebauung werden gleichzeitig Spuren der historischen Entwicklung bewahrt.“
Für die Gestaltung des unmittelbaren Umfeldes rund um das Humboldt-Forum (Gebiet zwischen Spree, Lustgarten, Spreekanal und Marstall/Staatsratsgebäude) wird es im Jahr 2012 einen gesonderten Freiraumwettbewerb geben. Dabei wird es insbesondere um die stadträumliche Einbindung des neuen Gebäudes und seine vielfältigen Bezüge zu den umliegenden Bauten und Freiräumen gehen. Vor allem soll die städtische Qualität der Mitte wieder hergestellt und ein abwechslungsreiches Angebot für kulturelle und gesellschaftliche Begegnungen geschaffen werden. Der Bebauungsplan trifft keine gestalterischen Festsetzungen zum Freiraum. Er legt lediglich den planungsrechtlichen Rahmen fest, in dem das Wettbewerbsergebnis realisiert werden kann.